KI-Modelle wie GPT, Claude oder Mistral haben längst den Weg in den Arbeitsalltag vieler Unternehmen gefunden – sei es für Textzusammenfassungen, Codeanalysen, Recherchen oder Content-Generierung. Doch was viele unterschätzen: Der eigentliche Kostentreiber ist oft nicht das KI-Modell selbst, sondern der Prompt – also das was der Nutzer eintippt.
In diesem Beitrag zeige ich dir drei einfache, aber wirkungsvolle Tipps, mit denen du unnötige Kosten vermeidest und das Maximum aus deinen Prompts herausholst – ganz ohne Qualitätsverlust.
Tipp 1: Präzise Prompts sparen Tokens
Viele Prompts sind zu lang, zu ungenau oder enthalten überflüssige Erklärungen. Auch gut gemeinte Worte, wie ein Bitte oder Danke, können Kosten verursachen. Denn: KI-Modelle rechnen auf Basis von sogenannten Tokens ab – und je länger der Prompt, desto teurer der API-Aufruf.
Unpräziser Prompt:
„Kannst du mir bitte in einfachen Worten erklären, was Kubernetes ist, wie es funktioniert, warum es wichtig ist und für wen es geeignet ist? Ich bin mir da nicht ganz sicher.“
Effizienter Prompt:
„Erkläre Kubernetes in einfachen Worten für Einsteiger. Max. 5 Sätze.“
Mit dem zweiten Prompt erreichst du dasselbe Ergebnis – aber mit weniger Tokens und schnellerer Reaktion. Du sparst nicht nur Geld, sondern reduzierst auch das Fehlerrisiko durch Abschweifungen.
Erstelle dir am Besten eine Sammlung von wiederverwendbaren Prompt-Bausteinen für häufige Aufgaben (z. B. „Schreibe in Bullet Points“, „max. 100 Wörter“, „verwende Fachsprache“).
Tipp 2: Das richtige Modell für den richtigen Job
Viele greifen automatisch zu GPT-4 – einfach, weil es das „beste“ oder bekannteste Modell ist. Doch nicht jede Aufgabe braucht die maximale Intelligenz. Oft reicht ein günstigeres Modell völlig aus. Die folgende Tabelle zeigt einige typische Anwendungsbeispiele und jeweils eine kleine Auswahl an passenden Modellen.
Aufgabe | Günstiges Modell reicht? | Empfehlung |
---|---|---|
Rechtschreibprüfung | Ja | GPT-3.5 / Claude Instant |
Code-Debugging | Kommt drauf an | GPT-3.5 oder GPT-4 |
Strategieberatung | Eher nein | GPT-4 / Claude 3 Opus |
Blogartikel-Entwurf | Meistens ja | Mistral-Instruct / Claude |
Reasoning / logisches Schlussfolgern | Kommt drauf an | GPT-4 oder Claude 3 Opus bei komplexem Kontext, sonst GPT-3.5 für einfache Regeln |
Integriere ein Prompt-Routing – also die automatische Auswahl des günstigsten passenden Modells je nach Use Case. Außerdem gilt die Faustregel, dass Anwendungsfälle, die mit Entscheidungsbäumen oder simplen Algorithmen implementiert werden können, keine KI benötigen.
Ich empfehle auch für KI-Modelle ein Rightsizing durchzuführen, also das kleinstmögliche Modell, welches die gewünschte Output-Qualität liefert, einzusetzen. Doch woher weiß man, welches Modell hierfür geeignet ist? Ganz einfach: Durch ausprobieren!
Tipp 3: Wiederholte Aufgaben? Dann prompte nicht doppelt!
Viele Anfragen an eine KI wiederholen sich – z. B. beim Erstellen von Angeboten, beim Umschreiben von E-Mails oder beim Zusammenfassen von Meetingnotizen. Wer hier jedes Mal neu promptet, zahlt doppelt.
Geheimtipp zum Kostensparen: Antworten cachen – also speichern. Tools wie PromptLayer, LangChain, oder einfach eine gute alte Datenbank machen es möglich.
Beispiel:
Du lässt dir jede Woche deinen Jira-Sprint automatisch zusammenfassen. Wenn sich nur wenig ändert, kannst du 80 % der Token sparen – bei gleichbleibendem Output.
Denn: Wenn du jede Woche den kompletten Sprint-Inhalt (z. B. alle Tickets, Kommentare, Statusänderungen etc.) neu an die KI schickst, bezahlst du jedes Mal für die vollständige Menge – selbst wenn sich nur ein Bruchteil geändert hat.
Fazit: Weniger Tokens, mehr Wirkung
Kosteneffizienz bei KI beginnt nicht mit Rabattcodes für OpenAI – sondern mit smarter Nutzung. Wer seine Prompts bewusst gestaltet, spart Geld, Zeit und Rechenleistung.
Hier noch einmal die Tipps im Überblick:
Antworten zwischenspeichern, statt Aufgaben doppelt zu berechnen.
Präzise Prompts schreiben, um Tokens zu sparen.
Das passende Modell wählen, statt pauschal GPT-4 zu nutzen.